Energiebeirat tagte - 2024 investiert Kommune in LED-Straßenlampen und PV-Anlagen
Im Rahmen der „Energiewendepartnerschaft“ zwischen der Stadt Neustadt (Hessen) und dem kommunalen Netzbetreiber und Stromversorger EAM wurde 2021 ein Energiebeirat installiert. Dieser tagte kürzlich mit Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitikern aus den Fraktionen von CDU, SPD und FWG unter dem Vorsitz von Bürgermeister Thomas Groll im Neustädter Rathaus. Burkhard Meth, Leiter der EAM-Netzregion Wetzlar/Marburg, führte gemeinsam mit Groll durch die Tagesordnung.
Zunächst wurde das Thema Elektromobilität in Neustadt aufgerufen. Gegenwärtig gibt es zwei öffentlich zugängliche, kostenpflichtige Ladepunkte in der Kommune und zwar am Kultur- und Bürgerzentrum und beim Rabenauparkplatz.
Beim KuBüZ wurde seit Ende April 2023 eine Gesamtmenge von rund 1.000 kWh geliefert. Die Ladezeit betrug 145 Stunden und es fanden 76 Ladungen statt. Beim Rabenauparkplatz betrug die gelieferte Gesamtmenge rund 900 kWh. Es wurden 291 Stunden geladen und die Zahl der Ladungen betrug 65. Es muss aber darauf hingewiesen werden, dass bis September 2023 hier vorrangig kommunale Fahrzeuge geladen wurden. Mittlerweile existiert eine gesonderte Ladebox für den Fuhrpark der Stadtverwaltung.
Bei der Stadtverwaltung sind gegenwärtig ein Elektrofahrzeug sowie ein Hybridfahrzeug im Einsatz. Auf dem Bauhof gibt es ein Elektrofahrzeug. Für 2024 ist die Anschaffung eines weiteren Elektrofahrzeuges für die Hausmeister vorgesehen.
Im kommenden Jahr ist die Einrichtung von Ladepunkten in Momberg (alter Schulhof), Speckswinkel (Zollhof) und Mengsberg (Freizeitzentrum) vorgesehen. Die Anwesenden waren sich darin einig, dass trotz privater Wallboxen ein flächendeckendes Ladenetz entstehen müsse.
Die vollständige Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED-Technik ist weiterhin in der „Pipeline“. Die Sanierung von 322 Leuchten ist geplant. Die erwartete Einsparung soll 100.000 kWh/Jahr betragen. Hier rechnet die Kommune bei einem Preis von 25 Cent/kWh mit einer jährlichen Einsparung von etwa 25.000 Euro. Die Investition dürfte sich auf etwa 160.000 Euro belaufen. Der Austausch kann erst nach positiver Bescheidung durch den Bund geschehen, denn die Kommune hofft auf 25 % Förderung.
Weiterhin ist vorgesehen, 2024 PV-Anlagen auf die Dächer der Kindertagesstätte „Sonnenschein“ in der Eichsfelder Straße, des Kindergartengebäudes in Momberg, des DGH Momberg, des Zollhofs in Speckswinkel, des Feuerwehrhauses in Neustadt sowie des „Haus für alle“ in Mengsberg zu errichten. Die hierfür notwendigen Mittel wurden bereits im Haushaltsplan 2023 etatisiert. Es kam aber zu einer zeitlichen Verzögerung bei der Entscheidungsfindung wegen der sehr komplexen Fördermittellandschaft. Im Rahmen der Energiewendepartnerschaft soll dieses Projekt mit der EAM Naturenergie/Energiewendepartner GmbH nun 2024 umgesetzt werden.
Im Rahmen der Beiratssitzung ging man auch kurz auf den Sachstand bei der Erarbeitung der Quartierskonzepte für den Galgenberg und die Hochstruth zur zukünftigen Wärmeversorgung ein.
Hier gab es bereits zwei öffentliche Veranstaltungen An dem letzten Workshop war neben der EAM auch die Energiegenossenschaft Vogelsberg beteiligt. Voraussichtlich im I. Quartal 2024 sollen erste Ergebnisse/Planungen vorgestellt werden.
Burkhard Meth erläuterte abschließend die aktuellen Planungen der EAM für das Stromnetz der Zukunft. Hierbei würde deutlich, dass dies noch ein langer Prozess sein wird. Das Unternehmen rechnet bis 2040. Das Invest wird sich im Milliardenbereich bewegen müssen.