Neustadt 750 - "Das Leben des Junker Hans - Vortrag von Albert-Frederick Freiherr von Dörnberg
Untrennbar miteinander verbunden sind die Geschichte Neustadts und das Wirken des Hans von Dörnberg.
„Junker Hans“ wurde 1427 geboren und verstarb 1506 in Friedberg. Der Aufstieg des machtbewussten Freiherrn begann 1458 als die Landgrafschaft (Ober-)Hessen an Heinrich III. fiel. Der Landgraf war schwach und den Regierungsgeschäften nicht besonderes zugetan. Er machte daraufhin von Dörnberg zu seinem Hofmeister (Minister). Allgewaltig beherrschte dieser jetzt Oberhessen. Nach dem Tode Ludwigs II. von Niederhessen 1471 hatte er ganz Hessen in seiner Gewalt, da sein Herr, Heinrich III., die Vormundschaft über die unmündigen Söhne seines verstorbenen Bruders, die Landgrafen Wilhelm I. und II., erhielt. Als mit Heinrichs III. Tod (1483) die beiden Landgrafen von Niederhessen mündig wurden, verlor er zwar dort seinen Einfluss, herrschte jedoch in Oberhessen sowohl als Mitvormund des Landgrafen Wilhelm III. als auch nach dessen Mündigkeit (1489) bis zu dessen Tode (1505) unumschränkt weiter. Danach begann unmittelbar sein Abstieg und man machte ihm den Prozess wegen Landesverrats, der Bestechlichkeit und des Mordes. Das Urteil ist nicht überliefert. Vollstreckt wurde es zumindest nicht, denn zuvor verstarb Hans von Dörnberg.
Noch heute sind in Neustadt herausragende Baudenkmäler aus der Zeit des Junkers vorhanden: der nach ihm benannte größte Fachwerkrundbau der Welt, das Dörnbergsche Schloss (Rathaus) und die Stadtpfarrkirche.
Kinder hatte Hans von Dörnberg keine. Daher gibt es folgerichtig auch keine Nachkommen, sondern nur Nachfahren.
Einer davon ist Albert-Frederick Freiherr von Dörnberg, der sich intensiv mit der Familiengeschichte befasst hat.
Am Dienstag, den 22. November 2022 wird er im Kultur- und Bürgerzentrum, Querallee, 35279 Neustadt (Hessen) um 19 Uhr aus dem Leben seines berühmten Vorfahren berichten.