Neustadt 750 - Tag des offenen Denkmals 2022 – 30 Jahre Junker Hans & Burgfräuleins
Der alljährlich am zweiten Septembersonntag stattfindende „Tag des offenen Denkmals“ war diesmal in das Stadtjubiläum „Neustadt 750“ eingebunden.
Am 11. September 2022 spielten ab 13.00 Uhr die „Original Schwalmtaler“ vor dem Junker-Hansen-Turm auf. Die Biedermeier-Damen der Historischen Bürgergarde versorgten die Besucher mit Kaffee und Kuchen und die Kolpingfamilie war für Getränke und Grillgut zuständig. Erfreulich, dass das Wetter trotz dunkler Wolken und einiger Regentropfen zur Mittagszeit hielt und so auch diese Veranstaltung im Verlauf des Nachmittags einige hundert Besucher aus Neustadt und den umliegenden Gemeinden anzog.
Der Kulturhistorische Verein und die Gästeführer der Kommune boten im Laufe des nachmittags Turm-, Kirchen- und Stadtführungen sowie eine Kinderführung mit Burgfräulein Marlene an. Angebote, die von Interessierten aus Neustadt und der Region gerne genutzt wurden, gab es doch hierbei viel Wissenswertes über das historische Neustadt zu erfahren. Danke allen, die sich hier eingebracht haben, insbesondere Helga und Gerhard Bieker.
Gegen 15 Uhr begrüßte Bürgermeister Thomas Groll die Gäste und dankte allen, die zum Gelingen der Veranstaltung einen Beitrag geleistet haben. Er erwähnte auch Karl-Heinz Waschkowitz aus Mengsberg, der beim Landesbetrieb Bau Immobilien Hessen u.a. für den Junker-Hansen-Turm zuständig ist und diese Aufgabe mit großem Engagement wahrnimmt.
Das Wort „Denkmal“, so Groll, solle dazu anregen, sich einmal mit der Geschichte der eigenen Kommune zu befassen. „Mich freut es immer wieder, wenn sich Kindergartenkinder und Grundschüler den Junker-Hansen-Turm anschauen. Jeder, der in Neustadt lebt, sollte die Grundzüge unserer Heimatgeschichte kennen“, so der Bürgermeister, der ankündigte 2027 den 600. Geburtstag von Hans von Dörnberg feiern zu wollen
Thomas Groll freute sich darüber, dass auch zahlreiche Besucher aus den Stadtteilen dabei waren und lud – stellvertretend für den Schützenverein „Viktoria“ – alle dazu ein, am kommenden Sonntag den Festzug der Momberger Kirmes zu besuchen, denn auch Veranstaltungen in den Stadtteilen verdienten Besuch.
Der „Tag des offenen Denkmals“ wurde auch dazu genutzt, um an „30 Jahre Junker Hans und Burgfräuleins“ zu erinnern. Ludwig Dippel, seinerzeit Vorsitzender der Festkommission, hatte damals die Idee, einen jungen Mann die Kommune repräsentieren zu lassen und ihm zwei junge Damen zur Seite zu stellen.
Seit 1992 gab es 29 „Dreigestirne“, die jeweils zur Trinitatis-Kirmes das Amt übernahmen und ein Jahr die Aufgabe wahrnahmen. Einzige Ausnahme waren Julian Schratz, Marlene Gnau und Hannah Geus, die Corona-bedingt und dem damit einhergehenden Ausfall der Kirmessen 2020 und 2021 geschuldet, von 2019 bis 2022 im Amt waren.
29 junge Männer und 58 junge Damen vertraten ihre Heimatstadt in drei Jahrzehnten bei örtlichen, regionalen und überregionalen Veranstaltungen. Rund fünfzig von ihnen waren anwesend. Sie wurden vom Bürgermeister vorgestellt und erhielten aus der Hand von Tom Streichert, Mona Henkel und Anna Mix ein kleines Präsent. Andreas Dippel hatte aus Holz einen Flaschenöffner für die Herren und einen Kerzenhalter für die Damen hergestellt.
Groll erinnerte auch an Ingo Huber, der einst als Junker Hans amtierte und allzu früh verstarb.
Es war ein schönes Bild, die anwesenden „Ehemaligen“ vor dem Rathaus aufgereiht zu sehen. Viele von ihnen trugen das Polo-Shirt, dass an ihre Amtszeit erinnerte.
Zum Programm des Tages gehörte auch “Big Arts“. Stefanie Pieper und Ines Kuhn hatten aus Alltagsgegenständen ein Kunstwerk zu Füßen des größten Fachwerkrundbaus der Welt ausgelegt, welches aus einem Turmfenster betrachtet und fotografiert werden konnte. Ein Hauch von Documenta in Neustadt, wie Bürgermeister Thomas Groll lächelnd feststellte. Die beiden hatten einen Drachen, Sonne, Wolken und ein Kind auf den Rasen gelegt und passend dazu „Schöner Herbst“ dazu geschrieben.