Grundlegende Umgestaltung des Bürgerparks geht weiter
In den Jahren 2020 bis 2022 erfährt der Neustädter Bürgerpark eine grundlegende Umgestaltung. Möglich wird dies mit Fördermitteln des Städtebauförderungsprogrammes „Sozialer Zusammenhalt“, Geldern aus der Wasserrechtsrahmenrichtlinie sowie einer finanziellen Unterstützung des Fördervereins Bürgerpark e.V.
Gegenwärtig laufen Arbeiten des zweiten Bauabschnittes. Betreut wird das Vorhaben von Martina Umathum vom Planungsbüro akp aus Kassel und Peter Lippert vom kommunalen Fachbereich Bauen, Planen und Umwelt.
Was konkret wird gerade im Bürgerpark umgesetzt?
Bau einer Fischaufstiegstreppe in der Wiera
Das vorhandene Wehr war als unpassierbares Wanderhindernis in der Wasserrechtsrahmenrichtlinie gekennzeichnet. Da es für die Einspeisung des Wassers aus der Wiera in den Teich aber notwendig ist, kann es nicht einfach zurückgebaut werden. Eine Auflage zur Erhaltung des Wehres ist daher die Gewährleistung für die Durchgängigkeit des Gewässers. Diese wird mit der Entfernung der Justiervorrichtungen und dem Bau einer Fischaufstiegsanlage geschaffen. An der als Wanderhindernis wirkenden Stauanlage zur Ausleitung des Zuflusses in den Teich im Park ist der Aufbau einer rauen Schüttsteingleite mit einer Neigung von 1:50 vorgesehen. Ein Abbruch der vorhandenen Einbauten aus Beton ist geplant. Anstelle der vorhandenen Staubohle gewährleistet künftig ein Riegel aus tief in die Sohle einbindenden Blocksteinen die Beibehaltung der erforderlichen Stauhöhe.
Renaturierungsmaßnahmen im Gewässer und Gewässerrandstreifen der Wiera
Im Zusammenhang mit der Neugestaltung des Parkes soll zu dem ein Teil des den Park im Süden flankierenden Gewässers Wiera renaturiert werden. Den Gewässerrandstreifen (innerhalb des Abstandes von 10 m zum Gewässerlauf) sowie zum Teil an der Gewässersohle sind gewässerbegleitende strukturverbessernde Maßnahmen geplant, die einen naturschutzrechtlichen Ausgleich für die Parkgestaltung bilden. Die nördliche (linksseitige) Uferböschung soll zu diesem Zweck durchgehend abgeflacht werden. Die stellenweise Einbringung von formwilden Steinen an den Böschungen wird die eigendynamische Entwicklung des Gewässers initiieren, so dass sich der Verlauf frei entwickeln kann. Da die Südseite der Wiera sehr nah an privaten Grundstücken liegt, ist dies auf dieser Seite nur eingeschränkt möglich. Auf der südlichen Uferseite sollen die Uferböschungen teilweise durch Wasserbausteine und Totholz gesichert werden. Zur Erreichung von Strömungsvarianten werden über den gesamten Bearbeitungsabschnitt verteilt auf der Gewässersohle wild gebrochene Steine eingebracht werden.
Für die Maßnahmen fallen insgesamt Kosten von rund 100.000 Euro an. Die Kommune erhält aus der Wasserrechtsrahmenrichtlinie eine Förderung in Höhe von 61.000 Euro.
Gegenwärtig wird zudem ein weiterer Fußweg von der Querallee am Kultur- und Bürgerzentrum vorbei in den Park führend gepflastert, so dass die Wegesituation eine erneute Verbesserung erfährt.
Auch im kommenden Jahr ist ein weiterer Bauabschnitt vorgesehen. Die Waschbetonplatten an der Teichmauer werden abgenommen und durch passende ersetzt. Die Mauer wird zudem ein Geländer erhalten, da dies die Vorschriften nunmehr erfordern. Ein Wasserspielplatz wird gegenüber dem Kultur- und Bürgerzentrum errichtet werden. Das Wasser des Teiches soll durch einen Steg oder ein Podest „erlebbarer“ gestaltet werden.
Insgesamt, so Bürgermeister Thomas Groll werden in den verschiedenen Maßnahmen rund 850.000 Euro investiert. Die Kommune erhält rund 600.000 Euro an Fördermitteln aus dem Städtebauförderungsprogramm „Sozialer Zusammenhalt“.
„Viele Menschen aus der Region wissen gar nicht, welches Kleinod wir mit dem Bürgerpark besitzen. Dankenswerterweise bringt sich hier der Förderverein Bürgerpark e.V. immer wieder mit Arbeit, Ideen, Veranstaltungen und finanziellen Mitteln ein. Dafür gilt es ganz herzlich Dank zu sagen. Die Kommune investiert erhebliche Gelder, um den vor rund 50 Jahren entstandenen Park umzugestalten und dessen Attraktivität so zu erhöhen“, erläutert der Bürgermeister.
Thomas Groll wünscht sich, dass der Park ein Ort ist, wo Jung und Alte, Einheimische und Hinzugekommene Freizeit verbringen und sich an Regeln halten, die ein Miteinander ermöglichen. Er hat kein Verständnis dafür, dass in den letzten Wochen immer wieder neu gesetzte Pflanzen abgeknickt oder herausgerissen wurden.
Foto: Florian Lerchbacher